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Mitmachen

Der Pluralität und Heterogenität von Familien zu begegnen ist Aufgabe einer Kindertageseinrichtung. Die Familie ist der erste und wichtigste Ort für Kinder. Um Familien bei ihren Aufgaben hinsichtlich eines gelingenden Aufwachsens ihrer Kinder zu stärken, braucht es gemeinsam gestaltete Lebens- Wachstums- und Entwicklungsräume – nicht zuletzt, weil so viele davon profitieren (könnten).

Zu jedem Kind gehört eine Familie, andere Menschen die auch den Weg in die Kindertageseinrichtung finden. In die derzeit 69 ThEKiZ-Einrichtungen gehen insgesamt mehr als 7.240 Kinder. Die Einrichtungen arbeiten nach einem integrierten Gesamtkonzept und betrachten das Kind im System seiner Lebenswelt und seinem familiären Kontext. ThEKiZ sind Treffpunkte, an denen Familien einen Ort vorfinden, der durch sie für ihre Bedarfe mit gestaltbar ist. Das soziale und kulturelle Umfeld einer Kindertageseinrichtung wird dabei als inter- und intragenerativer Erfahrungsraum systematisch einbezogen. Damit leisten ThEKiZ einen Beitrag zur Entwicklung nachbarschaftlicher Hilfe und Lebensorganisation. Ziel der ThEKiZ ist es, die Entwicklungsbedingungen für Kinder in ihrer Lebenswelt, d.h. in der Einrichtung, der Familie, der Nachbarschaft und in ihrem Wohnumfeld nachhaltig zu verbessern. Dafür sind die Selbsthilfepotentiale der Familien zu aktivieren und zu stärken. Davon ausgehend, dass im Durchschnitt zu jedem Kita-Kind mindestens zwei Erwachsene gehören, gehen wir bei 7.240 Kindern, von 14.480 Erwachsenen und insgesamt
21.720 Personen aus die von den ThEKiZ-Angeboten erreicht werden. Diese Anzahl erweitert sich durch Angebote für die Familien im Sozialraum. Alle wünschen sich kompetente Fachlichkeit und gute Begegnungen – ein hoher Anspruch, dem sich die pädagogischen Teams gegenübersehen.  

Ein Eltern-Kind-Zentrum ist eine Kindertageseinrichtung, die über die Entwicklungs- und Bildungsbegleitung der Kinder hinaus, die ganze Familie und deren Bedürfnisse in den Blick nimmt. Neben Kinderbetreuungs-angeboten werden Beratungs-, Begegnungs- und Bildungsangebote für Familien etabliert und eine intensive Vernetzung im Sozialraum realisiert. (vgl.: Rißmann: 2014, S. 33)

Die Kita ist somit ein Ort der Begegnung mit einem positiven und quasi  `natürlichen` Zugang zu Familien. Mindestens zweimal am Tag kommen Eltern bzw. Familien in dieses Haus. In der Regel ist es ein vertrauter Ort. Die Pädagog*innen sind den Kindern und den Familien bekannt. Erziehungspartnerschaftliche Beziehungen gehören mittlerweile zum professionellen Habitus im Kitalltag und sind nicht nur im nationalen Kriterienkatalog für Kindertageseinrichtungen formuliert, sondern auch in den Kitas konzeptionell verankert.

Ein Ziel von Thüringer Eltern-Kind Zentren ist die Gestaltung und nachhaltige Profilierung der Einrichtungen als `Netzwerkknotenpunkte` für Familien. Die Kita rückt somit in den Mittelpunkt kontinuierlicher Kooperation, von Beteiligungsstrukturen und Vernetzungen im Sozialraum, welche wechselseitig wirken und sich stärken. Durch die Einbettung neuer und bestehender Angebote in lokale Strukturen und in ein sozialraum-orientiertes Gesamtkonzept bereichern sie das Gemeinwesen.


„Unsere Kita ist ein Ort der Begegnung und Kommunikation für die Menschen, die hier leben“, so Beanke Juch, Leiterin der Kita „Kleine Entdecker“ in Großwechsungen.  „Hier kommen weitaus mehr Menschen unseres Ortes und sogar der Nachbarorte zusammen als ausschließlich die Familien mit Kindern im Betreuungsalter von 1-6 Jahren. Unsere Kita ist ein Treffpunkt für Menschen aller Generationen. Wenn sich Familien hier bei uns treffen, dann entsteht eine Art Nachbarschaftshilfe. Es ist wie ein Schwarzes Brett für Hilfe- und Unterstützungsanfragen und -angebote. Menschen mit gleichen Interessen finden sich bei uns, tauschen sich aus, unterstützen sich gegenseitig, begegnen sich“.